Romanbearbeitung nach einem Roman von Juliane Pickel
Premiere: 16.04.2024
Theater im Marienbad Freiburg
Regie: Jana Vetten
Ausstattung: Lukas Kötz
Musik: Öğünç Kardelen
Video: Julius Lermer
Dramaturgie: Sonja Karadza
Es spielen
Lisa Bräuniger
Lena Drieschner
Alduin Gazquez
Christoph Müller
Julia-Sofia Schulze
Im Video
Robert Huschenbett
Öğünç Kardelen
Lena Drieschner
Benno Drieschner
Gasförmige Hitze strömt durch den Körper, die Brust zieht sich zusammen, alles ist gleißend hell und es passiert: Daniel gibt es nicht mehr, nur noch eine unbändige Wut, die sich gewaltsam Bahn bricht. Das Leben des 15-Jährigen ist kompliziert: Vor Jahren hat Daniels Vater die Familie verlassen und jetzt wird auch noch sein kranker Hund Ozzy, den ihm sein Vater zuletzt geschenkt hatte, eingeschläfert. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, verabredet sich seine Mutter ausgerechnet mit dem Tierarzt. Zum Glück gibt es Edda, Daniels beste Freundin und Quelle makaberster Zeichnungen. Ihr gemeinsames Langzeitprojekt ist es, alles über ihrer sadistische Mitschülerin Alina herauszufinden, um sich eines Tages an ihr für ihre Boshaftigkeit zu rächen. Doch dann kommt alles anders. Ein Autounfall verändert das Leben der drei und stellt Daniel vor eine große Probe.
Juliane Pickel erzählt in ihrem mehrfach preisgekrönten Coming-of-Age-Roman „Krummer Hund" (Beltz & Gelberg, 2021) unsentimental, einfühlsam und humorvoll von Daniels Ohnmacht und von der Suche nach Nähe und Zugehörigkeit sowie dem herausfordernden Versuch Sprachlosigkeit zu überwinden.
Regisseurin Jana Vetten legt mit ihrer Inszenierung den Fokus auf das sich verändernde Beziehungsgeflecht der Jugendlichen zwischen Freundschaft, erster Liebe und der Überforderung, mit der sie sich konfrontiert sehen und auf die Beziehungsaushandlungen zwischen Mutter und Sohn. Der Wut möchte sie als zentrales Thema etwas Positives abgewinnen: Nicht jede Explosion richtet ausschließlich Schaden an, manche deckt auch verschüttete Dinge auf, die ans Tageslicht gebracht werden müssen.
"Dazu gibt’s fantastisches Schauspiel, mal ganz intim, mal wild und sehr körperlich choreografiert."
Badische Zeitung: "Haltlose Wut und ungeheure Energie", M. Klötzer