Ewald Palmetshofer
Premiere: 29.01.2016
Staatstheater Mainz
Inszenierung: Jana Vetten
Ausstattung: Eugenia Leis
Musik: Cornelius Borgolte
Dramaturgie: Jonas Zipf
Die Junge: Lilith Häßle
Die Mittlere: Andrea Quirbach
Die Alte: Monika Dortschy
4 Schwestern (Die Hundsmäuligen): Katharina Alf, Ulrike Beerbaum, Anabel Möbius, Leoni Schulz
April 1945, es ist absehbar, dass der Krieg nur noch wenige Tage dauern wird. In einem Postamt belauscht eine junge Frau einen Soldaten am Telefon. Er spiele mit dem Gedanken zu desertieren, sagt er der Person am anderen Ende der Leitung. Sie meldet den Vorfall, der Soldat wird hingerichtet. Später, als die Wehrmacht längst bedingungslos kapituliert hat, muss sie sich als Denunziantin vor einem Gericht der Alliierten verantworten und wird verurteilt. Sie habe nur die Wahrheit sagen wollen, gibt sie zu Protokoll. Siebzig Jahre später konfrontiert ein Unfall der nunmehr alten Dame ihre Tochter und ihre Enkelin mit der unbewältigten Vergangenheit.
Der österreichische Autor Ewald Palmetshofer macht sich anhand eines realen Falles auf die Suche nach der Geschichte der Täterinnen in der Generation unserer Mütter und Großmütter. Er erzählt virtuos durch Rückblenden in einer rhythmisierten und hochartifiziellen Sprache, wie sich Schuld und Verdrängung über Generationen in eine Familiengeschichte einschreiben.
Pressestimmen:
Bruchstücke alter Meister mit großartigen Darstellerinnen.
(FAZ Rhein-Main)